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Das Lebensende des einen ist die Existenzgrundlage des anderen: Expert:innen aus dem Bestattungswesen verstauen, verwalten und würdigen die Toten. Was wissen sie über ihren eigenen Abgang? Nach einem Theaterstück von Rimini Protokoll.
Dass für jeden der Tod unvermeidlich kommt, ist allgemein bekannt. Tritt der Todesfall jedoch ein, sind die Angehörigen mit den praktischen Erfordernissen meist überfordert und delegieren sie an Institutionen. Es ist deren Aufgabe, den zur „Sache“ gewordenen Menschen pietätvoll aus der Welt zu schaffen. Im deutschsprachigen Raum ist dies eine eher stille Angelegenheit mit perfekter Organisation prä und post mortem.
Gerichtsmediziner, Friedhofsmusikerinnen, Trauerrednerinnen und Krematoriumsmitarbeiter ? sie sind wie viele andere Fachleute für die ordnungsgemäße Behandlung der sterblichen Überreste zuständig. Im Hörspiel berichten sie aus ihrem Arbeitsalltag und spekulieren über den eigenen Tod. Große letzte Worte wird es wohl nicht geben.
Frank Böhle, 1968 geboren, ist Tontechniker und Musikproduzent.
Olaf Kröck, 1971 geboren, ist Dramaturg und Regisseur, seit 2018 Intendant der Ruhrfestspiele.
Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel gründeten im Jahr 2000 das Theater-Label Rimini Protokoll und arbeiten seither in verschiedenen Konstellationen unter diesem Namen. Sie entwickeln ihre Bühnenstücke, Interventionen, szenischen Installationen und Hörspiele oft mit Expert:innen, die ihr Wissen und Können jenseits des Theaters erprobt haben. Zahlreiche Preise, darunter der Deutsche Theaterpreis „Der Faust“, der Silberne Löwe der Theaterbiennale Venedig sowie der Deutsche Hörspielpreis.
hoerspielTIPPs.net:«""Deadline" ist wieder so ein Grenzgänger zwischen Feature und Hörspiel. Auch wenn die Ausgangslage ein Theaterstück ist, hat man es doch hier mit realen Figuren zu tun, die hier über ihren Bezug zum Thema Tod berichten. Jeder hat einen anderen Bezug zu diesem Thema. Alle haben beruflich mit dem Tod zu tun - sie erzählen von ihren Erfahrungen, aber auch von ihren persönlichen Ansichten bis hin zur Vorstellung vom eigenen Sterben.
Die Zusammenstellung bringt viele Aspekte auf und bleibt durchweg interssant, ohne hier auf eine billige Faszination des Morbiden zu setzen.
Das Stück wird mittels einiger Kunstgriffe vom Feature zum Hörspiel "gepimpt", das hätte für meinen Geschmack auch unterbleiben dürfen. Es stört zwar nicht besonders, hilft dem Thema aber auch nicht sonderlich.
Wer etwas Interesse am Thema "Tod" mitbringt, kann hier einges Interessantes mitnehmen. Trotzdem hätte der Inhalt das Medium "Hörspiel" nicht gebraucht."»
Ursendung: 13.11.20211
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