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Spiel im Halbdunkel

Originalhörspiel - ein Hörspiel von Ferdinand Klüsener, Bernhard La Dous, WDR 2013


Der Fall der Berliner Mauer bedeutet für den Kriminalisten Eckbert Klüsener nicht nur das Ende seiner Karriere als Wissenschaftler: Er verliert neben seiner Anstellung als Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin auch sein bisheriges Leben. Klüsener wagt einen Neustart als Anwalt im wiedervereinigten Berlin. Als Grenzgänger zwischen zwei Welten macht er dabei grausige Funde. Doch die Toten lassen sich nicht wecken, auch wenn man der Zukunft den Rücken kehrt. Klüsener&Greif begeben sich auf Spurensuche und konstruieren ein autobiografisches Hard-Boiled-Hörspiel. Was als Aufarbeitung eines einzelnen Lebens beginnt, entpuppt sich als ein Spiel im Halbdunkel der Grenzbereiche zwischen Ideologie und Rechtsordnung, zwischen persönlichem Schicksal und gesellschaftlicher Veränderung.

Ferdinand Klüsener und Bernhard Greif lernten sich beim Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen kennen. Seit 2009 arbeiten sie unter dem Namen Klüsener&Greif als Theater- und Hörspielmacher zusammen. Ihre Produktionen waren, u. v. a. in Leipzig, Paris, Riga, Zürich, Amsterdam und bei Premiere im Netz der ard zu sehen und zu hören.

hoerspielTIPPs.net:
«„Spiel im Halbdunkel“ ist ein Hörspiel über Schuld, Anpassung und den schwierigen Umgang mit der eigenen Vergangenheit. Im Zentrum steht ein ehemaliger Jura-Dozent aus der DDR, der nach der Wende mit einem Lehrverbot belegt wird und sich in seiner neuen Rolle als Privatdetektiv neu erfindet. Eine Figur zwischen Vergangenheitsbewältigung und Selbstrechtfertigung – und genau in diesem Zwiespalt liegt die Stärke des Stücks.

Erzählt wird in Form einer Interview-Collage, in der Rückblicke, Erinnerungen und Reflexionen ineinanderfließen. Dabei gelingt es den Autoren, die Ambivalenz des Protagonisten spürbar zu machen: Wie viel ist bewusste Verdrängung, wie viel ehrliche Selbstanalyse? Doch der gewählte Rahmen – eine zusätzliche Interviewebene, die das Ganze einbettet – erweist sich als zweischneidig. Sie stört zwar nicht, nimmt den eigentlichen Schilderungen aber etwas von ihrer Wucht und Konzentration.

Gerade die Passagen, in denen der ehemalige Dozent über seine Zeit im DDR-System spricht, sind stark und aufrichtig – hier entsteht Nähe, Spannung, auch Beklemmung. Diese Momente hätte man sich häufiger und unmittelbarer gewünscht, ohne die etwas glättenden Meta-Kommentare.

Ein klug konstruiertes, aber etwas zu sehr gerahmtes Hörspiel über Erinnerung und Verantwortung. „Spiel im Halbdunkel“ überzeugt vor allem in den Passagen, in denen es den Protagonisten selbst sprechen lässt – dann ist es dicht, ehrlich und aufschlussreich. Wenn es sich zu sehr auf seine Form verlässt, verliert es an Schärfe.»

Vorstellung im OhrCast

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 06.09.2025

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